Von den beiden Schwibbögen, die in der Mauenheimer Nibelungensiedlung noch erhalten sind, war der abseits der Hauptwege gelegene Bogen am Irnfriedweg in Vergessenheit geraten. Geradezu stiefmütterlich behandelt, rief sein beklagenswertes Aussehen Diana Siebert, Bezirksbürgermeisterin von Nippes, auf den Plan. In den Mauenheimer Muschele fand sie die idealen Partner für ihr Vorhaben. Denn nicht nur der Karneval in Mauenheim liegt der KG am Herzen. Als echtes „Mauenheimer Gewächs“ fühlen sich die Muschele dem Veedel verpflichtet und sind seit über 60 Jahren in Mauenheim im ganzen Jahr aktiv.
Schnell und unkompliziert wurden die Ressourcen des Vereins aktiviert und sich an die Arbeit gemacht. Ein Gerüst, Farbe und natürlich die Manpower wurde organisiert, um den Schwibbogen wieder in neuem Glanz erstrahlen zu lassen. Der ideale Termin für die Arbeiten war der 17. September, an dem im Veedel das 100-jährige Bestehen der Nibelungensiedlung gefeiert wurde.
Von 1919 bis 1928 war im Auftrag der GAG vom Kölner Architekten Wilhelm Riphahn die Kleinhaussiedlung am Nordfriedhof – später Nibelungensiedlung genannt – geplant und erbaut worden. Gemäß den Prinzipien des Dessauer und Weimarer Bauhauses plante Riphahn die Gebäude in ihrer Gestaltung schlicht, aber mit besonderen und wiederkehrenden Elementen wie Sprossenfenster und Stufengiebel als Abschlüsse der Hausreihen. Zur Bildung eines Ensemblecharakters setzte er Schwibbögen als verbindende Akzente ein. Von den damals über 20 Schwibbögen der Siedlung sind leider nur zwei erhalten. Neben dem im Veedel gut bekannten Schwibbogen am Nibelungenplatz hatte der am Irnfriedweg ein eher trauriges Dasein gefristet und ist nun dank der Mauenheimer Muschele wieder zu einem ansehnlichen Stück Geschichte der Nibelungensiedlung geworden. Wenn in dieser Session am Karnevalssamstag die Mauenheimer Muschele wieder den Karnevalszug durchs Veedel organisieren, wird der Zoch auch an dem weißleuchtenden Schwibbogen am Irnfriedweg vorbeiziehen.